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Der Kanzler und die Industrie verstehen sich nicht mehr, Mittelstand blickt mit Sorgen in die Zukunft, Künstliche Intelligenz sorgt für Gründer Boom
in der Kalenderwoche 16, 2024
kuratiert von Stefan Laurin

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Der Kanzler und die Industrie verstehen sich nicht mehr: Auf der Hannovermesse lobte Bundeskanzler Olaf Scholz vor allem sich selbst und seine Regierung. Die Energiepreise seien gesunken und die Unternehmen würden steuerlich entlastet. Die anwesenden Industrievertreter mochten jedoch nicht in das Loblied einstimmen. Sie sehen den Standort weiterhin unter Druck und rechnen mit weiteren Produktionsrückgängen. welt.de

Mittelstand blickt mit Sorgen in die Zukunft: Seit der Finanzkrise vor über 15 Jahren war die Stimmung im Mittelstand noch nie so schlecht wie heute. Ein erheblicher Anteil der mittelständischen Betriebe betrachtet ihre wirtschaftliche Situation mit großer Skepsis. Nur 21,9 Prozent rechnen in den nächsten Monaten mit einer Zunahme der Aufträge, während 17,6 Prozent einen Rückgang befürchten. Darüber hinaus wirkt sich die negative Stimmung auf die Mitarbeiterzahlen aus: 18,5 Prozent berichteten von einem Rückgang der Belegschaft, während 18,0 Prozent mehr Mitarbeiter eingestellt haben als zuvor. Dies ist ein Alarmzeichen für den Arbeitsmarkt. zeit.de

Künstliche Intelligenz sorgt für Gründer Boom: Künstliche Intelligenz hat in Deutschland zu einem kleinen Gründerboom geführt: Im letzten Jahr wurden 341 neue Start-ups gegründet, die sich auf Künstliche Intelligenz (KI) spezialisieren. Allerdings entwickelt nur ein kleiner Teil dieser Unternehmen eigene Technologien wie ChatGPT. Die Mehrheit der Start-ups sieht sich als Implementierer, die diese Technologien in ihre eigenen Produkte integrieren. welt.de

Keine Rohstoffknappheit in Sicht: 1972 prognostizierte der Club of Rome in dem Buch „Die Grenzen des Wachstums“, dass zahlreiche Rohstoffe bald nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Seit seinem Erscheinen prägte das Buch das Denken ganzer Generationen und brachte das Wirtschaftswachstum in Verruf. Über ein halbes Jahrhundert später ist klar, dass sich die Prophezeiungen nicht erfüllt haben. Rohstoffe sind nicht knapp und werden es auch in Zukunft nicht sein. welt.de

Immer mehr Mitarbeiter sind eher bereit zu kündigen: faz.net

Die Gutverdiener zahlen die Zeche: In den letzten 15 Jahren hat Deutschland seine Steuereinnahmen nahezu verdoppelt. Durch die Einkommensteuer findet eine erhebliche Umverteilung statt. Es ist bemerkenswert, dass nicht nur die Top-Verdiener, sondern auch viele andere den Höchststeuersatz entrichten müssen. So tragen die obersten fünf Prozent der Einkommensbezieher, die mehr als 141.000 Euro pro Jahr verdienen, 44 Prozent der gesamten Lohn- und Einkommensteuer sowie 87 Prozent des Solidaritätszuschlags. cicero.de

Das Verbrennerverbot wackelt: Das Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 war einer der großen Erfolge der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) und ein zentrales Element ihres „Green Deals“, mit dem sie Europa zum grünen Vorzeigekontinent machen wollte. Doch in der Union wächst der Widerstand gegen diese Regelung stetig: Ob Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) oder Julia Klöckner (CDU), die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU im Bundestag, die Zahl der Kritiker nimmt zu. welt.de

Spezialisierte KI für die Industrie ist eine Chance für die deutsche Wirtschaft: wiwo.de

Goldene Handschläge bei Volkswagen: Bei Volkswagen kann es sich lohnen, nicht mehr zu arbeiten. Der Konzern plant, Mitarbeiter abzubauen und bietet denen, die gehen möchten, je nach Dauer der Unternehmenszugehörigkeit eine Abfindung an: Die geringste Abfindung im Tarifbereich liegt bei 17.700 Euro, die maximale Abfindung bei 404.700 Euro. Darüber hinaus gibt es eine zusätzliche Prämie von 50.000 Euro, die sogenannte Turboprämie, für alle, die länger als fünf Jahre bei Volkswagen beschäftigt sind und die sich innerhalb von zwei Wochen melden, um das Abfindungsangebot zu akzeptieren. wiwo.de

RAT UND TAT

Steuertipps für Rentner: Normalerweise sind Rentner nicht verpflichtet, Einkommensteuer zu zahlen, und müssen daher auch keine Steuererklärung einreichen. Allerdings verfügen immer mehr Rentner in Deutschland neben ihrer Rente über zusätzliche Einnahmen wie Mieteinnahmen, Kapitaleinkünfte oder andere Renten. Sie können ihre Steuerlast mindern, indem sie zum Beispiel Rechtsberatungs- oder Prozesskosten, Gebühren für die Kontoführung oder Kosten für eine steuerliche Beratung absetzen. waz.de

Europaparlament will Recht auf Reparatur: In der Zukunft wird es für Verbraucher möglich sein, sich direkt an die Hersteller zu wenden, um Mängel beheben zu lassen. Selbst nach dem Ende der gesetzlichen Garantiezeit haben Verbraucher laut den Regeln das Recht, übliche Haushaltsprodukte reparieren zu lassen, sofern sie nach EU-Recht als technisch reparabel eingestuft werden. Um mehr Menschen zur Reparatur zu ermutigen, soll nach einer Reparatur eine neue einjährige Gewährleistung auf das Produkt gewährt werden. welt.de

Diese Förderprogramme helfen beim energetischen Sanieren: Deutschland soll grüner werden, und deshalb sollen Immobilien energetisch saniert werden. Das geht ins Geld, aber der Staat hilft mit Zuschüssen. So unterstützt die Kreditanstalt für Wiederaufbau den Kauf und Einbau einer neuen, klimafreundlichen Heizung mit bis zu 23.500 Euro. capital.de

ANGEZÄHLT

Niedriges Wachstum wird zur deutschen Normalität: In den nächsten Jahren wird ein geringes Wachstum zur Norm in Deutschland. Die Prognosen des IFO-Instituts deuten darauf hin, dass die Trendwachstumsrate bis zum Ende des Jahrzehnts auf 0,5 Prozent fallen wird. Es wird zunehmend Perioden geben, in denen die Wirtschaft rückläufig ist. Zukünftig sind Wachstumsraten von drei Prozent oder mehr eher unwahrscheinlich. wiwo.de

ZITAT DER WOCHE

„Wenn es bei uns nicht mehr genug Nachfrage gibt und wenn wir hier keine Ingenieure mehr finden, dann arbeiten wir für unsere Kunden in Indien, China, Singapur, den USA, England, Italien oder sonst wo. Unsere Unternehmen sind in der Regel gut finanziert und haben eine relativ hohe Rentabilität. Die können auch mal ein Tal durchschreiten. Die Frage aber ist, wie sie sich perspektivisch aufstellen werden. Und vor allem wo: ob hier in Deutschland oder in anderen Ländern und Regionen.“

Karl Haeusgen, Hauptaktionär des Familienunternehmens HAWE Hydraulik SE und Präsident Maschinenbauverbandes VDMA faz.net

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ZULETZT

Forschungsministerin will Gesetz für Kernfusion: Seit einigen Jahren gibt es fast monatlich Fortschritte im Bereich der Kernfusion. Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) möchte nun, dass Deutschland das erste Land weltweit wird, das einen eigenen gesetzlichen Rahmen für Kernfusion schafft. Bislang fällt diese Technologie unter das Atomgesetz, für das Wirtschaftsminister Robert Habeck zuständig ist, dessen Begeisterung für Kerntechnologie nicht besonders stark ausgeprägt ist. faz.net